Wissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse sind häufig nicht direkt für die Regulierung geeignet, wenn sie nicht entsprechend aufbereitet und standardisiert werden. Dieser Prozess wird von Forschenden jedoch oft als zu komplex oder langwierig angesehen. Diesem Dilemma widmet sich ein aktueller Übersichtsartikel aus dem EU-Projekt NanoHarmony. Mehrere Gründe für den fehlenden Transfer wissenschaftlicher Methoden und Protokolle in Normen oder Prüfrichtlinien wurden im Artikel herausgearbeitet. Zum einen werden viele wissenschaftliche Methoden nicht ausreichend validiert, um sicherzustellen, dass sie zuverlässige und wiederverwendbare Ergebnisse liefern. Dies ist besonders wichtig für die Regulierung, da regulatorische Entscheidungen auf soliden und reproduzierbaren Daten basieren müssen. Weiterhin sind wissenschaftliche Methoden oft nicht ausreichend dokumentiert, um von anderen Forschenden oder Regulierungsbehörden verstanden und nachvollzogen werden zu können. Eine gute Dokumentation ist entscheidend für die Standardisierung und Anwendung von Methoden. Eine weitere Hürde liegt in der fehlenden Interoperabilität. Das bedeutet, dass Methoden so entwickelt werden müssen, dass sie mit anderen Methoden und Systemen kompatibel sind. Dies ermöglicht eine nahtlose Integration in bestehende Protokolle und Standards. Dies erfordert jedoch ein tiefes Verständnis der spezifischen regulatorischen Prozesse und Anforderungen.
Um diese Hürden zu überwinden, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Regulierungsbehörden notwendig. Wissenschaftler können ihre Methoden durch gezielte Schulung und Unterstützung bei der Standardisierung und Validierung verbessern. Regulierungsbehörden können ihrerseits die wissenschaftlichen Methoden besser verstehen und in ihre Arbeit einbeziehen.
Fazit: Wissenschaftliche Methoden müssen sorgfältig aufbereitet und standardisiert werden, um für die Regulierung geeignet zu sein. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit und gemeinsame Anstrengungen von Wissenschaftlern und Regulierungsbehörden.
Der Übersichtsartikel bietet dazu wichtige Hilfestellungen an: Pohl A, Morel E, Bleeker EAJ, Kelly S, Smith R, Svendsen C, Kuhlbusch TAJ and Heunisch E (2025) Setting off on the right path: make your research regulatory relevant. Front. Res. Metr. Anal. 10:1561964.