MyrREMs

Isomerisierende katalytische Oxidation von Ölsäurederivaten als neuartige Herstellungsmethode für Myristinsäure

Viele Reinigungsmittel und Kosmetika enthalten als funktionale waschaktive Bestandteile, sogenannte Tenside. Diese werden aus Palm- oder Palmkernöl gewonnen oder aus Erdöl (fossiler Rohstoff) hergestellt. Von ca. 400.000t Palmöl-Importen werden ca. 10% für Wasch- und Reinigungsmittel eingesetzt. Palmöl-basierte Tenside haben bei der Verwendung in Deutschland ein deutlich schlechteres Treibhausgas-Potenzial als fossil-basierte Tenside. Rapsöl-basierte Tenside weisen gegenüber fossil- oder Palmöl-basierten Tensiden eine Treibhausgas-Reduktion von 60% auf. Darin enthalten ist auf der einen Seite die höhere Produktivität je Hektar bei Palmöl, auf der anderen Seite aber auch die häufig vorkommende Zerstörung von Primärwäldern in den Herkunftsländern, die als Biodiversitätsreservoir und Klimaregulator in Zukunft dringend gebraucht werden.

Der erste Schritt in der Verarbeitung von Importölen ist die Gewinnung von Myristinsäure, die ein wichtiger Bestandteil von Seifen und Tensiden ist.

Ziel des Vorhabens ist die chemische Umwandlung der reichlich in Rapsöl vorkommenden Ölsäure in Myristinsäure durch katalytische Oxidation. Obwohl die oxidative Spaltung von Ölsäure an sich Stand der Technik ist, ergibt sich mit den bekannten Methoden dabei keine Myristinsäure. Im Verlauf des Projektes sollen daher Katalysatoren entwickelt werden, die die Oxidation geeignet lenken. Die Produkte sollen weiterhin anschließend gereinigt und in Formulierungen eingebracht werden, um zu testen, ob und wie sich die Reinigungswirkung gestaltet.

Das zu entwickelnde Verfahren, das auf der Nutzung von in großen Mengen verfügbarer Ölsäure aus europäischen Ölsaaten wie Raps oder Sonnenblume basiert, könnte erheblich zum Rohstoffwandel in der Herstellung von Reinigungsmitteln und Kosmetika beitragen. Durch innovative Katalysatoren gelingt es womöglich, im Bereich der Reinigungschemikalien das generelle Ziel des Rohstoffwandels hin zu einer Kreislaufwirtschaft einzuleiten.

 

Förderkennzeichen:
BMBF – FKZ 03XP0622
Laufzeit:
01.10.2024 – 30.09.2027

Projektleitung

REMSGOLD-CHEMIE GmbH & Co. KG, Winterbach

Web-Koordination

Projekt-Partner

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Organisch-Analytische Chemie, Straubing
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