nanoIndEx -Expositionsbestimmung gegenüber luftgetragenen Nanomaterialien mithilfe von personengetragenen Messgeräten
Die Exposition gegenüber luftgetragenen Nanomaterialien sollte unter Zuhilfenahme von personengebundenen Monitoren oder Sammlern im Atembereich bestimmt werden. Derartige personengebundenen Geräte sind erst seit wenigen Jahren verfügbar.
Eines der wesentlichen Ziele des Projektes nanoIndEx war es daher, den Möglichkeiten und Limitierungen der neuen Geräte auf den Grund zu gehen. Hierzu wurden sowohl Labor- als auch Felduntersuchungen durchgeführt. Ein weiteres wichtiges Ziel war es zudem, zuverlässige Daten bezüglich der persönlichen Exposition gegenüber luftgetragenen Nanomaterialien an realen Arbeitsplätzen zu erheben. Im Rahmen von nanoIndEx wurden daher Studien zur Bestimmung der Genauigkeit und Vergleichbarkeit der personengebundenen Sammler und Monitore durchgeführt. Die Studien ergaben, dass die Geräte typischerweise die Konzentrationen kompakter oder agglomerierter Partikel mit einer Genauigkeit und Vergleichbarkeit von ± 30 % oder besser bestimmen können.
Gezielte Untersuchungen zur Anwendbarkeit der Geräte im Feld haben gezeigt, dass diese Genauigkeit und Vergleichbarkeit auch unter Feldbedingungen gelten. Sämtliche untersuchten Geräte erwiesen sich als sehr robust und für den Feldeinsatz geeignet. Allerdings muss bei der Probenahme durch Schläuche die Wahl des Schlauchmaterials sehr kritisch hinterfragt werden, da manche Polymerschläuche erwiesenermaßen drastische Artefakte hervorrufen können. Auch erwiesen sich die eingesetzten Monitore als ungeeignet, um damit faserhaltige Aerosole (z. B. Kohlenstoff-Nanoröhrchen) zu vermessen. Stattdessen wurde die Entwicklung einer Routine zur Sammlung und Datenauswertung initiiert.
Standardarbeitsanweisungen zum korrekten Einsatz der personengetragenen Monitore und Sammler sowie zur Durchführung von Feldmessungen wurden verfasst und über die Projektwebsite www.nanoindex.eu öffentlich zugänglich gemacht. Im Rahmen des Projektes wurden zahlreiche Feldmessungen durchgeführt und ein Protokoll zur Datenerfassung und -auswertung erarbeitet. Sämtliche relevanten Expositionsdaten wurden in die internationale NECID Datenbank (engl. Nano Exposure and Contextual Information Database) eingepflegt.
Ein wesentliches Ziel des Projektes war es, die Projektergebnisse möglichst breit zu streuen. Um dem Rechnung zu tragen, wurde ein 49-seitiger Leitfaden „Assessment of Personal Exposure to Airborne Nanomaterials – a guidance document, NanoIndEx Consortium 2016“ verfasst, gedruckt und verteilt. Eine elektronische Version kann von der Projektwebsite heruntergeladen werden. Darüber hinaus sind bereits einige Publikationen in Fachzeitschriften und Fachbüchern erschienen und weitere werden noch folgen. Die Projektergebnisse wurden (und werden) zudem in etlichen Vorträgen vorgestellt, um u. a. Expositionswissenschaftler oder Arbeitsplatzhygieniker zu informieren.