Rhodium ist ein seltenes Metall, das nicht rostet.
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Rhodium ist ein seltenes Metall, das nicht rostet.
Rhodium (chemisches Elementsymbol Rh) ist ein seltenes, silberweiß glänzendes und korrosionsbeständiges Übergangsmetall. Es gehört zu den Platingruppenelementen (Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium und Platin). Rhodium wurde 1803 vom britischen Chemiker William Hyde Wollaston entdeckt, als dieser versuchte, Platin für den Verkauf zu isolieren. Der Name stammt vom griechischen Wort „rhodon“ (Rose), weil bei der Entdeckung rosa Kristalle entstanden.
Rhodium zählt zu den härtesten und seltensten Elementen auf der Erde. Es ist langlebig, verfügt über ein hohes Reflexionsvermögen und zeigt eine hohe katalytische Aktivität. Diese Eigenschaften machen es zu einem begehrten Metall. Seine Verwendung beschränkt sich nicht nur auf den Einsatz als Legierung in Katalysatoren, sondern findet auch in vielfältigen Technologien Anwendung.
Die Automobilindustrie setzt Rhodium in Drei-Wege-Katalysatoren ein. Darin wandelt es schädliche Stickoxide in weniger schädliche Stoffe Stickstoff (N₂) und Kohlendioxid (CO₂) um. Neben Rhodium enthalten Drei-Wege-Katalysatoren oft auch Platin und Palladium. Diese sind für die Umwandlung von Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid (CO) zu Wasser und Kohlendioxid (CO2) verantwortlich. Die chemische Industrie nutzt Rhodiumkatalysatoren zur Herstellung bestimmter Grundchemikalien. Ein Beispiel ist das Ostwald-Verfahren zur Herstellung von Salpetersäure.
Rhodium ist außerdem sehr beliebt in der Schmuckindustrie. Es ist extrem widerstandsfähig gegenüber Korrosion und Oxidation, selbst bei hohen Temperaturen. Deswegen verwendet man es zur Veredelung von Schmuckstücken wie Weißgold oder Silber. Dieser Prozess heißt „Rhodinieren“. Er sorgt für eine helle, glänzende und abriebfeste Oberfläche, die den Schmuck länger schön erhält. Rhodium ist in Schmuckstücken sehr hautverträglich (z. B. bei nickelfreiem Schmuck).
Darüber hinaus nutzt man es in der Elektronikbranche zur Beschichtung von elektrischen Kontakten, um Korrosion zu verhindern und die Leitfähigkeit zu verbessern. Außerdem verwenden Forschende dünne Rhodium-Schichten für hochreflektierende Spiegel in Geräten, z. B. zur Röntgen-Bildgebung.
Interessanterweise kommt Rhodium auch in Detektoren in Kernreaktoren zum Einsatz, um die lokale Leistung oder den Neutronenfluss in einem bestimmten Bereich des Reaktors zu messen.
Das Metall spielt zudem eine noch eher spezialisierte, aber interessante Rolle in der Wasserstoffwirtschaft. In manchen Elektrolyseverfahren (z. B. PEM-Elektrolyse) wird Rhodium als Beschichtung oder Legierungskomponente verwendet, um die Wasserstoffentwicklung (HER – Hydrogen Evolution Reaction) effizienter zu gestalten. In Brennstoffzellen dient es als Legierung für Elektrodenmaterialien. Rhodium reduziert die Vergiftung des Katalysators durch Kohlenmonoxid und erhöht somit dessen Lebensdauer. Aufgrund des hohen Preises und der begrenzten Verfügbarkeit bleibt Rhodium jedoch eine maßgeschneiderte Lösung für besonders anspruchsvolle Anwendungen.
Rhodium hat keine bekannte Funktion im menschlichen Körper. In bestimmten Formen kann es gesundheitsschädlich sein.
Die Gewinnung von Rhodium ist sehr aufwendig. Das liegt vor allem daran, dass die Platingruppenelemente ziemlich ähnlich sind und nicht so leicht chemisch reagieren . Das macht ihre Trennung schwierig und sehr teuer.
Aus diesem Grund gewinnt das Recycling von Rhodium immer mehr an Bedeutung. Der größte Teil des Rhodiums lässt sich aus alten Autokatalysatoren, Elektroschrott und Schmuck zurückgewinnen. Die größten Produzenten sind Südafrika, Russland und Simbabwe, was zu geopolitischen Risiken führt.
Im März 2024 wurden die Platingruppenelemente als 27. kritisches Material auf der Liste der 34 strategischen Rohstoffe (SRM) gemäß dem Europäischen Gesetz zu kritischen Rohstoffen aufgeführt.
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